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Geschlossene Probenahmesysteme: So lassen sich Emissionen verringern

Geschlossenes Probenentnahmesystem

Wie lassen sich flüchtige Emissionen bei der Probenahme reduzieren? Geschlossene Probenahmesysteme könnten die Lösung sein

Matt Dixon, Global Technical Lead, Swagelok Company

Zu einer unbeabsichtigten Freisetzung von Emissionen in die Atmosphäre kann es in Raffinerien und chemischen Anlagen an verschiedenen Stellen kommen. In Folge der immer strengeren gesetzlichen Vorgaben stehen Anlagenbetreiber zunehmend unter Druck, diese flüchtigen Emissionen zu reduzieren bzw. vollständig zu unterbinden.

Hier finden Sie einen Überblick zu den Grundlagen der Probenahme.

GRUNDLAGEN DER PROBENAHME

Das Ziel von Netto-Null-Emissionen ist eine gewaltige Herausforderung. Bei einigen Anwendungen kann es mitunter erforderlich sein, einen Großteil der Prozessinfrastruktur umfassend zu überarbeiten. In anderen Anwendungen gibt es jedoch auch Lösungen, die einfacher realisierbar sind. In großen Anlagenkomplexen gibt es eine Vielzahl an Stellen zur Probenahme bzw. Stichprobenahme. Je nach Vorgehensweise bei der Probenahme, der Auslegung des Probenahmesystems und der Qualifikation des Technikers kann es an all diesen Stellen potenziell zu einer Leckage kommen. So besteht z. B. ein Verschüttungsrisiko, wenn Probebehälter vom System getrennt werden, oder es kann zu Leckagen kommen, wenn Probenahmesysteme nicht optimal konstruiert sind oder minderwertige Komponenten verbaut wurden.

Die gute Nachricht: Leckagen zu beheben und flüchtige Emissionen in Probennahmesystemen zu vermeiden, kann vergleichsweise einfach und kosteneffizient sein.

Was ist ein geschlossenes Probenahmesystem?

Effizient, effektiv und sicherUm Emissionen in chemischen Prozessen und Verfahren auf Kohlenwasserstoffbasis zu vermeiden, muss vor allem sichergestellt werden, dass Fluide im System bleiben und nicht entweichen können. Genau das ist die Aufgabe eines gut ausgelegten und konstruierten geschlossenen Probenahmesystems.

In einem geschlossenen Probenahmesystem wird das Prozessfluid aufgenommen und durch die Probenahmestelle geleitet, wo ein Teil des Mediums (die Probe) in einem verschlossenen Behälter (Probenzylinder oder -flasche) aufgefangen wird. Anschließend gelangt das Fluid aus dem System wieder in die Hauptprozessleitung. Weder der Bediener noch die Umgebung sind dabei zu keinem Zeitpunkt dem Fluid ausgesetzt.

Geringere Emissionen und erhöhte Sicherheit

Geschlossene Probenahmesysteme sind in vielen Fällen die beste Methode, um Emissionen zu senken und die Sicherheit zu erhöhen.



 

Geschlossenes ProbenahmesystemBei anderen Probenahmemethoden wird Prozessmedium angesaugt, durch die Probenahmestelle geleitet und anschließend über eine Fackel verbrannt oder anderweitig entsorgt. Bei wiederum anderen Methoden wird die Hauptprozessleitung angezapft und der Bediener entnimmt manuell eine Probe, die in einem offenen Behälter aufgefangen wird. Durch solche Abfackelungsprozesse oder die offene Handhabung steigt hierbei nicht nur die Wahrscheinlichkeit für ungewollte flüchtige Emissionen; sie stellen auch ein Sicherheitsrisiko für Bediener dar. Mit geschlossenen Probenahmesystemen lassen sich Abfälle vermeiden, da das Fluid wieder zurück in den Hauptprozess eingespeist wird. Eine Freisetzung in die Umwelt kann hierbei ebenfalls ausgeschlossen werden. So können Emissionen effektiv reduziert und eine sichere Arbeitsumgebung gewährleistet werden.

Leckagefreie ProbenahmesystemeEigenschaften von leckagefreien, geschlossenen Probenahmesystemen

Bei geschlossenen Probenahmesystemen kommt es auf eine richtige Auslegung und Konstruktion an, um Leckagen an Entnahmestellen in der gesamten Anlage zu minimieren. Bei der Auswahl eines geschlossenen Probenahmesystems sind ein paar Punkte zu beachten:

Probenahmesysteme werden aus leckagefreien Komponenten hergestellt. Die Qualität eines Probenahmesystems hängt maßgeblich von der Qualität der verbauten Komponenten ab. Um das Potenzial von unerwünschten Leckagen so gering wie möglich zu halten, können zum Beispiel auch spezielle Low-E-Ventile in Ihrem Probenahmesystem eingesetzt werden, die gemäß API-Standards getestet wurden und flüchtige Emissionen nachweislich reduzieren. Diese zertifizierten Ventile und andere Komponenten werden aufgrund strengerer Emissionsvorschriften in der Branche sowie in zahlreichen Fluidsystemanwendungen immer häufiger verwendet. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den Wechsel zu Low-E-Ventilen und weitere Möglichkeiten zur Reduzierung flüchtiger Emissionen.

Probenahmesysteme werden so ausgelegt und installiert, dass potenzielle Leckagesstellen auf ein Minimum reduziert werden. Selbst bei den hochwertigsten Ventilen oder Verschraubungen lässt sich eine Leckage nicht vollends ausschließen. Wenn die Anzahl an Verbindungsstellen bereits bei der Systemauslegung so minimal wie möglich gehalten wird, kann so die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Leckagen und flüchtiger Emissionen verringert werden. Wenn es trotz der Verwendung hochwertiger Komponenten zu einer Leckage kommt, liegt das meist an einer fehlerhaften Installation. Um diese Probleme zu vermeiden, sollten Ihre Probenahmesysteme von erfahrenen Experten installiert und getestet werden.

Probenahmetechnologien im Vergleich: Lanzettennadel und Pencil-Point-SpinalnadelProbenahmesysteme mit optimaler Technologie zur Probenentnahme. Die Stelle, an der Bediener die Probe entnehmen und in einen Probenbehälter oder eine Probenflasche abfüllen, stellt eine weitere potenzielle Leckagestelle dar. Doch auch hierfür gibt es Technologien, wodurch Leckagen an diesen Punkten vermieden werden können.

In einem geschlossenen Probenahmesystem mit Sammlung der Proben in Flaschen wird die Probe meist über eine Nadel entnommen, die in ein Gummiseptum eingeführt wird. Idealerweise schließt das Gummiseptum nach dem Herausziehen der Nadel die Entnahmestelle einwandfrei ab. Lanzettennadeln werden hierfür am häufigsten verwendet. Allerdings können sie das Septum unbeabsichtigt beschädigen, wodurch es zu einer Fluidfreisetzung kommen kann. Eine bessere Lösung ist die Pencil-Point-Spinalnadel, mit der das Beschädigungsrisiko des Septums verringert wird. Dank des einzigartigen Designs kann die Probe über ein seitliches Loch in der Nadel entnommen werden. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die genannten Technologien für eine optimale Probenahme von flüssigen Medien.

Wenn bei der Probennahme von Gasen oder flüchtigen Flüssigkeiten Zylinder zum Einsatz kommen, bieten sich Varianten mit benutzerfreundlichen Schnellkupplungen an. Diese sorgen für eine effiziente und sichere Verbindung zwischen Probenbehälter und Entnahmestelle.

Reduzierung von Emissionen an EntnahmestellenReduzierung von flüchtigen Emissionen in Probenahmesystemen

Gut ausgelegte geschlossene Probenahmesysteme reduzieren flüchtige Emissionen und verhindern, dass Prozessmedien in die Umwelt gelangen. Zudem werden auch die Risiken für Bediener bei der Probenahme verringert. Gute Anbieter bieten benutzerfreundliche und wartungsarme Probenahmepanels in Standard- sowie individuellen Ausführungen. Diese können in Ihrer gesamten Anlage zum Einsatz kommen. Sie minimieren nicht nur flüchtige Emissionen und Risiken, sondern vereinfachen zudem die Schulung von Bedienern und reduzieren das Fehlerpotenzial.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie sich Leckagen und damit verbundene flüchtige Emissionen an Probenahmestellen reduzieren lassen? Unsere Experten vor Ort unterstützen Sie nicht nur bei der Auswahl passender Probenahmepanels oder bei der Fehlerbehebung, sondern beraten Sie auch zu den geeigneten Schulungen für Ihre Probenahmesysteme.

UNTERSTÜTZUNG BEI DER PROBENAHME ERHALTEN

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